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Veranstalter:
LMU - Institut für Volkskunde / Europäische Ethnologie in Kooperation mit body logic und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
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21. Mai 2015 / 19 Uhr Affektives Wissen
Zeit, Rhythmus und Intervall
Kunstarkaden, Sparkassenstrasse 3, 80331 München
Über einen langen Zeitraum hinweg hat das 20. Jahrhundert den Körper als ein Feld von Zeichen interpretiert, deren Bedeutung auf eine unbewusste Dimension verwies. Dieses Unbewusste war, auf dem Höhepunkt der strukturalen Phase, von Jacques Lacan als »strukturiert wie ein Sprache« bestimmt worden. Bereits Anfang der 1990er Jahre beginnt sich diesbezüglich eine tiefgreifende Verschiebung abzuzeichnen. Gegen die sprachliche Hegemonie wird ein performativer, piktorialer und schließlich affektiver turn stark gemacht, die, in den Worten Karen Barads, danach fragen, warum nur der Sprache Bedeutung, Geschichte und Wahrheit zugesprochen worden sei und nicht in gleichem Ausmaß den Bewegungen der Materie: »How did language come to be more trustworthy than matter? Why are language and culture granted their own agency and historicity while matter is figured as passive and immutable.« Seitdem wird der Körper in einem anderen Licht betrachtet und seine Materialität als etwas begriffen, die ihren eigenen Gesetzen und Bewegungen gehorcht, welche nun aber nicht länger mehr ausschließlich kulturell und sozial verstanden werden.
Die Implikationen dieser Verschiebung möchte der Vortrag nachvollziehbar machen.
Dr. Marie-Luise Angerer, Professorin für Medien- und Kulturwissenschaften an der Kunsthochschule für Medien Köln.
Autorin von Vom Begehren nach dem Affekt (2007, Desire After Affect (2014) sowie Mitherausgeberin (mit Bernd Bösel und Michaela Ott) von Timing of Affect (2014).
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Parallel findet in den Räumen der Kunstarkaden die Ausstellung Full size original ∞ loading statt ...
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